Wer a sagt kann auch b sagen
Klavierspielen nach Noten wird häufig durch die Tatsache erschwert, dass das Notenlesen so kompliziert zu sein scheint. Auch die Tastennamen sind bei weitem nicht jedem Schüler geläufig. Deshalb kam ich auf die Idee, im Klavierunterricht die Notennamen wieder dem ursprünglichen Sinn entsprechend (und dem englischsprachigen Gebrauch gemäß) dem Alphabet zuzuordnen und entsprechend bei den Schülern einzuführen.
Die Tastennamen des Klaviers sind so kinderleicht zu merken, denn jedes Klavier beginnt links mit einem a. Und das abc bis zum g kann wirklich jedes Kind (und wir Erwachsene auch) im Schlaf!
Auch die Noten lassen sich so sehr einfach und konkret merken: vom ersten Zwischenraum im Bassschlüssel geht es stetig aufwärts mit dem ABc. Auch der Übergang vom Bass-zu Violinschlüssel ist sofort griffig!
Der Bassschlüssel verliert seinen Schrecken und die Tonhöhen werden als Verlauf von tief nach hoch viel besser verstanden und gelernt. Die eindeutige Zuordnung von der Note zur Taste beginnend beim a (später dann aufbauend vom großen a zum kleinen a zu a1) ist ebenfalls sehr hilfreich um eine verlässliche Noten- und Tasten-SICHERHEIT zu erreichen.
PLAY PIANO baut bewusst die ersten Stücke und später auch die ersten Lagenwechsel auf dem Ton a auf. Auch die Tasten- und Notenspicker beginnen mit Absicht beim a. Das a wird so zum Lern-Anker, an dem man sich festhalten und orientieren kann.
Der Kompromiss, dass in deutschen Schulen weiterhin der Ton b als h gelehrt und gelernt werden muss, kann von Schülern durchaus verstanden und der „Doppelname" bh oder hb akzeptiert werden. Selbst dann ist die Tonfolge a,h,c,d,e,f,g noch weniger verwirrend als dem Buchstaben g ein a folgen zu lassen.
Für alle, die nicht mehr im schulischen Musikunterricht eingebunden sind, ist diese Problematik sowieso hinfällig. Zudem wird im Jazz und in der Popmusik seit jeher der Tonname b verwendet. Musikneugierige, die eifrig im Internet oder in der Literatur nach Harmonien zu ihren Songs suchen, müssen das ja auch wissen und nutzen.
Meine Erfahrungen mit dieser Methode sind so erfreulich, dass ich sie nun in diesem Buch umgesetzt habe.
Viel Spaß beim Erfolg wünscht
Margret Feils